Mit zwei großen blauen Säcken fing alles an...

Edith hat alles organisiert und Ingo von der Deichmeisterei hat mir 2 große blaue Säcke mit frisch geschorenem Heidschnuckenvlies ans Auto gestellt, während wir im Heimatmuseum Biebesheim noch gesponnen haben. Mit großen Augen und viel Glück im Herzen bin ich dann nach Hause gefahren und habe die 2 Säcke gleich in 2 Mörtelbütten in Regenwasser eingeweicht. 3 Tage einweichen um den Dung zu lösen und evtl. noch Insekten, die im Fell sitzen abzutöten. Über das Einweichwasser freuen sich die Pflanzen im Garten. Danach nochmal 2 Tage in Regenwasser einweichen. 

 

 

Nach mehrmaligem Auswaschen, habe ich festgestellt, dass es besser ist in kleinen Chargen  zu waschen. Dazu habe ich reichlic h Shampoo in 45 Grad warmen Wasser aufgelöst, da sich das Wollfett bei 45 Grad aus der Wolle lös t, vorher die Wolle in kleinen Portionen in einem Kopfkissenbezug in der Wäscheschleuder ausgeschleudert und anschließend ausgeschüttelt im Shampoowasser einweichen.  

Dabei kann man die Verschmutzung herausholen. Das mehrmals wiederholen bis das Wasser ziemlich sauber aussieht. Danach mit klarem warmen Wasser spülen und beim letzten Spülgang kommt etwas Essig in das Wasser. Auf dem Wäscheständer trocknen, dabei mehrmals wenden. Wenn die Wolle trocken ist, kann kardiert werden und anschließend kann man sie verspinnen.

 

 

 

 

Das alles ist eine ung laubliche Erfahrung, eine unglaubliche Bereicherung und jeder, der Wolle verarbeitet, sollte so etwas erlebt haben. Danach kann man den Preis der Wolle schätzen... 

Beim kardieren, habe ich festgestellt, dass es bei Heidschnucke besser ist, 2 x durchlaufen zu lassen, damit die schwarzen starken Fasern herausfallen. Denn beim Spinnen stellen sich die schwarzen Fasern ab vom Faden und es sieht ziemlich strack aus und es stichelt. Meine Heidschnucken werden zu Teppiche verarbeitet.